Ölschlamm im Öldeckel - Motorschaden ?

  • Liebe Alle,


    ein Kunde, dessen Motor wir 2017 komplett überholt haben, reklamiert den starken Ölschlamm den er heute in seinem Öl - Einfüll - Deckel gefunden hat. Die Angst vor einem erneuten #Motorschaden an seinem #Porsche #997 #Carrera macht Ihn erkennbar unruhig, so dass ich uns hier ein paar Zeilen - auch zu seiner Beruhigung - dazu schreibe.


    Was ist das für ein Schlamm im Öl und woher kommt dieser Schlamm im Öldeckel ?


    Der Ölschlamm, der oft im Ölfilter- Deckel unserer Porsche auftritt, ist eine Folge der #Blow #by #Gase die auch in einem #Porsche #Verbrennungsmotor entstehen.


    Beim Ablauf der #Verbrennungsprozesse in den #Arbeitstakten, gelangen Gase der #Kraftstoff- #Luftmischung, bestehend aus #Kohlenwasserstoffen, Öl-Molekühlen, Luft und Wasser, an den #Kolbenringen vorbei, direkt ins #Kurbelgehäuse.


    Selbst bei optimaler #Abdichtung der #Kolbenringe entweichen bis zu 2% der komprimierten, teils unverbrannten Gase in den inneren #Motorraum, das Kurbelgehäuse. Im Idealfall sind es um die 0,5%.


    Für die Bildung des Öl-Schlamms im Motor sind mir folgende Ursachen bekannt:


    Die Wärme des Motors in Verbindung mit dem #Luft-Sauerstoff lassen unser Öl oxidieren. Durch die #Verbrennung von #Kraftstoffen, bilden sich Säuren und Bestandteile die im Öl nicht aufzulösen sind. Das führt in der Folge auch zur Öl- #Schlammbildung.


    Die bei der #Verbrennung in den Motoren ebenfalls entstehenden Stickstoffverbindungen, die NOx´se, belasten ebenfalls unser Öl im Motor.


    Der größte Teil der im #Abgas enthaltenen #NOx #Verbindungen strömt zwar aus dem Auspuff heraus, wie oben aufgeführt, jedoch kommen über die "Blow-By“-Gase etliche Mengen davon auch ins Kurbelgehäuse und damit in unser #Motoröl.


    Dadurch wird unser #Schmierstoff zäh, oftmals sogar schwarz und kann durch die Bildung von #Schwarz-Schlamm oft auch Motorschäden verursachen. ( Dazu werde ich uns noch was schreiben )


    Die Hauptursachen sind:

    Häufige #Kurzstreckenfahrten, die erzeugen und beflügeln diese #Reaktionen,
    denn das Motoröl erreicht nur selten die erforderliche #Betriebstemperatur um
    diese Kondensationen eben nicht stattfinden zu lassen.


    Das Ergebnis ist:
    Die schädlichen Bestandteile verdampfen nicht und die #Ölschlammbildung schreitet kontinuierlich voran. Der Ölfilterdeckel ist vom #Zentrum der #Hitze am weitesten entfernt, oder zumindest der kühlste Punkt des Motorblocks, daher kondensiert dort dieser matschige Öl - Schlamm und sorgt für Unbehagen bei unseren Kunden.


    Es gibt im Markt die abenteuerlichsten Mittelchen zur Beseitigung des Schlamms oder ganz tolle #Ideen zur Spülung der #Motoren. Klar, das kann man alles machen um den Schlamm zu beseitigen, aber auf Dauer hilft es nur die #Ursachen der #Schlammbildung zu beseitigen.


    Was ist zu tun?

    1. Die Öl-Wechselintervalle einhalten und möglichst nur #hochwertiges, synthetisches Motoröl verwenden!
    2. Nicht ausschließlich #Kurzstrecken fahren, bei denen der Motor nicht auf eine ausreichende #Betriebstemperatur kommt!
    3. Hin und wieder den Porsche auf der Autobahn "fliegen lassen", so dass der olle Schmodder verdampfen kann und über die #Kurbelgehäuse- Entlüftung, denn dafür ist die da, abgesaugt wird und da raus kommt wo es sollte: "ÜBER DEN AUSPUFF"!


    Noch besser ( meine Idee):
    Hin und wieder mal mit dem Porsche auf der Rennstrecke fahren !

    Ich schwöre: "Keiner unserer Rennwagen hatte jemals Ölschlamm"!


    Bei Rückfragen zu diesem Thema antworte ich sehr gern!


    Liebe Grüße

    Jürgen Albert

    Kfz.-Meister

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